Gipf-Oberfrick

Hammerstätteweg, Wohnüberbauung «Alti Badi»

Dort, wo sich vor etwas mehr als sechzig Jahren noch ­Badefans und Sonnenanbeter getroffen haben, entsteht nun eine Überbauung mit 23 Wohneinheiten. Ein Bericht über Gestern und Heute.

Die aus fünf Mehrfamilienhäusern bestehende Überbauung «Alti Badi» umfasst insgesamt 23 Eigentumswohnungen mit 3,5 bis 5,5 Zimmern und vermag sämtliche Wohnansprüche zu erfüllen. Angrenzend an den idyllischen Bruggbach entstehen ökologisch und nachhaltig gebaute Häuser im Minergie-P-Standard mit grosszügigem Umschwung, schönem Baumbestand und einer Parkanlage inklusive Biotop. Die Wohnungen verfügen über geräumige Loggias respektive Terrassen, die einen wunderbaren Blick ins Grüne bieten. Die Erdgeschosswohnungen warten mit einer eigenen Gartenfläche auf. Zum Projekt gehört auch eine Autoeinstellhalle mit 42 Abstellplätzen, die über die Kellergeschosse der fünf Mehrfamilienhäuser verbunden ist. Sieben Aussenparkplätze für Gäste runden das Projekt ab.

Wir von der Ernst Frey AG haben bei diesem Projekt den Zuschlag für die Baumeisterarbeiten erhalten. Mit diesen Arbeiten wurde im November 2019 gestartet, nachdem ein Teilaushub für die Gesamtüberbauung durch eine Drittunternehmung gemacht worden war. Die Untergeschosse von zwei Häusern und die Hälfte der Einstellhalle wurden noch bis an Weihnachten erstellt. Durch den milden und trockenen Spätherbst und Winterstart konnten wir auch die beiden, in Monobeton erstellten, Bodenplatten der Häuser ohne Verzögerung bauen. Auch im neuen Jahr hatten wir überaus mildes Wetter, sodass ein zügiger Arbeitsfortschritt angepeilt werden konnte. Für die weiteren Arbeiten im UG waren wir den Aushubarbeiten immer dicht auf den Fersen. Ein Grund dafür war auch der erhöhte Aufwand, den die Aushubfirma für die Böschungssicherung entlang dem Hammerstätteweg hatte. Ende März 2020 war es dann so weit, dass wir das ganze Baufeld zur Verfügung hatten. Im selben Zeitraum hatte man die Rohbauarbeiten für die ersten beiden Häuser bereits abgeschlossen. Mit den weiteren Arbeiten ist man dann auch noch wie geplant vorangekommen, sodass Anfang Juli 2020 auch die letzte Decke betoniert werden konnte und die Rohbauarbeiten nach knapp acht Monaten abgeschlossen waren.

Wir danken der Bauherrschaft für den schönen Auftrag und das uns geschenkte Vertrauen.

Aus den Geschichts­büchern

In den Dreissigerjahren des letzten Jahrhunderts baute Albert Gass das Hotel Hirschen mit Solebädern und dazu das erste öffentliche Schwimmbad im Fricktal. Gass warb mit vielversprechenden Prospekten für sein Kurhaus und sein Schwimm- und Sonnenbad, welches Badefreudige von nah und fern anzog. Die Sole musste man aus dem unteren Fricktal mit Pferdefuhrwerken nach Gipf-Oberfrick transpor­tieren. Das benötigte Wasser, auch für Kohlensäurebäder (auf Wunsch mit Fichtennadeln aromatisiert), bezog man aus dem nahen Dorfbach.

Die Geistlichkeit sah den gemischten Badebetrieb von Frauen und Männern gar nicht gern und betrachtete das «Kurhotel Hirschen» als Ort des Müssiggangs und des Lasters. Doch diese Einmischung stiess auf taube Ohren. Jedenfalls hatte die «Badi» bei schönem Wetter während der Saison Hochbetrieb. Dies führte jedoch auch zu Hygiene-Problemen. Das erst noch so klare Wasser war nach ein paar sonnigen Tagen viel wärmer geworden und begann sich zu verfärben.

Es nahm eine grün-gelbliche Färbung an, schwärzliche Schlammfetzen schwammen darin und schlangen sich beim Schwimmen um Arme und Beine. Damals verfügte man in manchen Häusern noch nicht über ein Badezimmer, sodass am Samstag viele Kinder mit Handtuch und Seife erschienen und sich im Bassin wuschen. Diese gemeinsame Reinigungszeremonie war auch nicht förderlich für die Verbesserung der Hygiene-Verhältnisse.

Diese Schwierigkeiten beim Betrieb, die Kriegszeit und die Widerstände aus der geistlichen Schicht brachten schliesslich das Unternehmen zum Scheitern, und der Bade- und Kurbetrieb wurde schon Ende der 1950er-Jahre wieder geschlossen.

Jetzt präsentiert sich das ehemalige Schwimmbecken als Teil der Gartenanlage der Überbauung «Alti Badi» und erinnert auch noch in Zukunft an diesen geschichtsträchtigen Ort.

Marcel Aeschbacher

Hochbau | Wohnungsbau im Fricktal | Ernst Frey AG | Eine Erfolgsgeschichte der Ernst Frey AG: In Gipf-Oberfrick zeichneten wir verantwortlich für die Realisierung einer Überbauung mit 23 Wohneinheiten.
Hochbau | Wohnungsbau im Fricktal | Ernst Frey AG | Eine Erfolgsgeschichte der Ernst Frey AG: In Gipf-Oberfrick zeichneten wir verantwortlich für die Realisierung einer Überbauung mit 23 Wohneinheiten.
Hochbau | Wohnungsbau im Fricktal | Ernst Frey AG | Eine Erfolgsgeschichte der Ernst Frey AG: In Gipf-Oberfrick zeichneten wir verantwortlich für die Realisierung einer Überbauung mit 23 Wohneinheiten.
Bauherrschaft:

Niederer Ralph Generalunternehmer AG, St. Gallen

Bauleitung:

Niederer Ralph Generalunternehmer AG, St. Gallen

Bauzeit:

November 2019 bis Juni 2020

Bauführer:

Marcel Aeschbacher

Polier / Vorarbeiter:

Sebastian Müller (Polier)
Patrick Anthamatten (Vorarbeiter)