Die Ernst Frey AG hatte damals zwar «nur» die Baumeisterarbeiten realisiert, doch sah man bereits damals, dass hier etwas Besonderes entsteht. Leider liessen die Insolvenz des Architekturbüros und die Überschreitung des gesteckten Kostendachs bei der Bauherrschaft das Projekt unvollendet im Rohbau erstarren.
Doch die gute Substanz hielt Wind und Wetter stand. Die Überlegung, das Gebäude alsbald in eigener Regie fertigzustellen, war nicht weit. Zunächst bedeutete dies für Michael Jost, den Bestand aufzunehmen, Planungsfehler zu bereinigen, alles zu Ende zu planen und vor allem den Kostenplan im Auge zu behalten. Ebenfalls musste die Rechtslage geklärt werden, damit die Arbeit wieder aufgenommen werden konnte.
Der Rohbau war bereits fertig, und das Hauptanliegen war, den Bau schnell trocken zu bekommen. Der Dachstuhl musste schleunigst aufgerichtet werden! Doch ganz so einfach war das nicht. Das fertige Bauwerk mit seiner speziellen Form lässt schon den Laien erahnen, welch komplizierte Holzkonstruktion die Dachziegel mit ihrer integrierten PV-Anlage trägt. Mit viel Spucke, Fleiss und grossem Fachwissen hiess es für unsere Abteilung Holzbau, unter der Leitung von Thomas Meier und Patrick Leuger, den Dachstuhl mit insgesamt vier Lukarnen aufzurichten. Mit Grat- und Kehlsparren, Schiftern, schrägen Flugsparren, steigendem First und sogar einem Verfallfirst wurde unseren Zimmererleuten alles an handwerklichem Geschick abverlangt. So freute es nicht nur den Bauleiter, als dem Bauwerk endlich die Krone aufgesetzt wurde.
Doch nicht nur unseren Holzbauern sei ein Lob ausgesprochen, auch unsere Fassaden-Spezialisten kamen zum Einsatz. Sofort nach Einbau der Fassadenfenster wurde die Fassade gedämmt und mit einem farblich passenden Verputz verkleidet. Denn es sollte ein Haus nach neuestem Standard entstehen, um die Attraktivität des Einfamilienhauses weiter zu steigern. So wurde neben einer guten Dämmung auch beim Thema Energieerzeugung auf die Zukunft gesetzt. Neben einer Photovoltaik-Anlage zur Stromgewinnung wurde als Warmwassererzeugung ein Luft-Wärme-Tauscher eingebaut. So kann man den Strom direkt selber nutzen Ein ausgeklügeltes System ermöglicht es, aus der Luft die Wärme zu entziehen, um so warmes Wasser aufzubereiten. Nach Herstellerangaben funktioniert dieser Prozess bis zu einer Aussentemperatur von -10 Grad Celsius. Dies zeigt den Fortschritt im aktuellen Bauwesen.
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Mitwirkenden bedanken. Durch die immer angenehme und spannende Zusammenarbeit, was sich auch mit einem sehr guten Arbeitsklima auf der Baustelle bemerkbar machte, liess sich das Bauwerk mit grosser Freude realisieren.
Wir sind uns sicher, dass die Käuferfamilie dieses Bauwerk lieben und viele schöne Stunden am Feierabend, in der Freizeit und im gemeinsamen Familienleben dort verbringen wird.
Michael Jost
